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Kring, Arbeitssicherheitsjournal 2010, 18
Gesundheit

Dr. Friedhelm Kring

Kring: Gesundheit - Arbeitssicherheitsjournal 2010 Heft 5 - 18

Starthelfer ins Leben – Infos für Hebammen

Früher galten sie neben Totengräbern und Gerbern als „schmutzige Handwerker“, heute ist es für viele einer der schönsten Berufe der Welt. Doch kennen Hebammen nicht nur die besonderen Glücksmomente einer Geburt, sondern auch hohe körperliche Belastungen und Stress aufgrund von Nachtdienst und Termindruck. Für einen vergleichsweise geringen Lohn stehen die Fachfrauen rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit oft Tag und Nacht in Rufbereitschaft. Erst vor wenigen Wochen machten Hebammen mit bundesweiten Protestaktionen auf ihre schwierige Situation aufmerksam.

Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hat eine neue Broschüre für Hebammen und Entbindungspfleger (die in Deutschland sehr seltenen männlichen Hebammen) veröffentlicht. Sie soll Angehörigen der Berufsgruppe helfen, arbeitsbedingte Risiken zu erkennen und zu vermeiden. Daneben stellt das Heft die unterstützenden Angebote und Leistungen der BGW vor, von Stressmanagement bis Fahrsicherheitstraining. Zusätzlich wurde für Hebammen in Klinik und ambulanter Versorgung ein spezieller Hautschutz- und Händehygieneplan entwickelt, der auf die besonderen Anforderungen des Berufsstandes abgestimmt ist.

Unterweisungshilfen für Werkstätten

Der Arbeits- und Gesundheitsschutz in Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) stellt die Verantwortlichen vor besondere Herausforderungen. Denn ob Gefährdungsbeurteilung an einer Holzbearbeitungsmaschine oder Notfallübung auf einem Gelände der Einrichtung, alle Aktionen und Präventionsmaßnahmen müssen den speziellen Bedürfnissen und Möglichkeiten behinderter Menschen gerecht werden. Auch die Unterweisungen sind auf die besonderen Belange von Menschen mit Behinderungen oder Einschränkungen (Konzentrationsfähigkeit u.a.) zuzuschneiden. Dass dies eine anspruchsvolle und keineswegs einfache Aufgabe ist, wurde der BGW aus den mehr als 600 WfbM-Mitgliedsbetrieben häufig rückgemeldet.

Die BGW hat daher zur Unterstützung von Führungskräften und Sicherheitsverantwortlichen in Werkstätten für Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen spezielle Lehr- und Lernhilfen für verschiedene Arbeitsbereiche entwickelt. Dabei wurde insbesondere berücksichtigt, dass Menschen mit Behinderungen oft eher über taktile und visuelle Wahrnehmung, also Hand und Auge, lernen und weniger abstrakt und rational.

Zusätzlich können Unterweisende einen eigens entwickelten Unterweisungsbaukasten anfordern. Dieser bietet eine solide Materialbasis, um Lehrsituationen dem jeweiligen Personenkreis und der speziellen Umgebung didaktisch anzupassen. Die Sammlung umfasst Betriebsanweisungen, Arbeitsbögen, Lernvideos, ein Aktionsspiel, Grafiken und Handlungshilfen sowie Tipps zum Ablauf einer Unterweisungseinheit. Somit lässt sich auch unter den besonderen Bedingungen einer Behindertenwerkstatt Arbeits- und Gesundheitsschutz erfolgreich vermitteln.

Auf www.bgw-unterweisung.de/ stellt die BGW die neuen Lernhilfen allen, die in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen arbeiten, zur Verfügung. Bei der BGW versicherte Werkstätten erhalten den Unterweisungsbaukasten für 59 €.

Hinweis:

Links zu den Meldungen im Bereich „Gesundheit“ finden Sie unter

www.arbeitssicherheit.de, Webcode 13034

metis
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