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Arbeitssicherheitsjournal 2010, 4
Produktionsstätten: „Made in Germany“ wieder hoch im Kurs

Produktionsstätten: „Made in Germany“ wieder hoch im Kurs - Arbeitssicherheitsjournal 2010 Heft 3 - 4

Die Zahl der Produktionsverlagerungen deutscher Unternehmen ins Ausland ist in den letzten drei Jahren um 40 % zurückgegangen. Das meldet der Verband Deutscher Ingenieure (VDI). Das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) befragte im Auftrag des Ingenieurverbandes knapp 1.500 Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes. Die Quote der Produktionsverlagerungen beträgt danach nur noch 9 % und erreicht damit den niedrigsten Stand seit 15 Jahren. „Wir erleben eine Renaissance des Produktionsstandortes Deutschland. Statt auf günstiges Personal in Niedriglohnländern zu setzen, entdecken Unternehmen in der Wirtschaftskrise stärker die Vorteile, die der Standort Deutschland bietet“, kommentierte VDI-Direktor Willi Fuchs das Ergebnis der Studie.

Das Hauptmotiv für eine Verlagerung der Produktion ins Ausland sind stets die hohen Personalkosten in Deutschland. Laut VDI erweist es sich jedoch häufig als „Bumerang“, wenn Qualitätsprobleme am ausländischen Standort auftreten. Jedes dritte Unternehmen kehre unter anderem aus diesem Grund nach

Deutschland zurück. So wächst laut der VDI/ISI-Studie der Anteil an Unternehmen, die aufgrund von Qualitätsproblemen, mangelnder Flexibilität von Produktion und Zuliefernetzwerk sowie steigender Lohnkosten aus China zurückkamen. Auch Osteuropa hat an Attraktivität eingebüßt: „Unternehmen haben die Lohndynamik mancher neuer EU-Mitgliedsstaaten nicht ausreichend berücksichtigt“, so Steffen Kinkel, Projektleiter der Studie am Fraunhofer ISI. Die Folge: Jede zweite Rückverlagerung der Produktion zurück nach Deutschland kommt aus Osteuropa. (ms)

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