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Kring, Arbeitssicherheitsjournal 2010, 17
Transport/Verwaltung

Dr. Friedhelm Kring

Neue BG Verkehr

Die Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen (BGF) und die See-Berufsgenossenschaft haben sich am 1. Januar 2010 zur neuen Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft (BG Verkehr) zusammengeschlossen. Der Fusionsvertrag war bereits im September 2009 unterzeichnet worden. Die neue BG Verkehr ist zuständig für „alles, was rollt, fliegt und schwimmt“ und damit für rund 200 000 Mitgliedsunternehmen aus Transport, Luftfahrt, Binnen- und Seeschifffahrt, Fischerei, Entsorgung sowie Logistik.

Neue ISO-Normen für Stapler

Voraussichtlich noch im ersten Halbjahr 2010 werden neue Normen für Gabelstapler und Hubwagen veröffentlicht. Die internationale Normenreihe ISO 3691 „Flurförderzeuge – Sicherheitsanforderungen und Verifizierung“ soll die bisherigen Normen zur Sicherheit von Flurförderzeugen in Europa ablösen. Wie die Kommission Arbeitsschutz und Normung (KAN) mitteilt, hat die ISO jedoch ihr Ziel einer weltweit einheitlichen Flurförderzeugnorm nicht erreicht, da international keine Einigkeit erzielt werden konnte. Daher soll nun eine EN-ISO-Kern-Norm durch regionale technische Spezifikationen ergänzt werden, sodass auch die relevanten EG-Richtlinien eingehalten werden können.

Aus Sicht der KAN stellt die neue Normenreihe eine Verbesserung des Arbeitsschutzes dar. Beispielsweise dürfe künftig ein Flurförderzeug mit mitfahrendem Fahrer nur fahren, wenn der Fahrer sich in der normalen Bedienposition befindet. Dies sei in der aktuellen Norm für Flurförderzeuge mit Verbrennungsmotor nicht gefordert, was wiederholt zu Unfällen geführt habe. Defizite der neuen Normenreihe sehen die Experten der KAN u.a. noch in den Aspekten Ladekontrolle, dynamische Standsicherheit sowie Zugangsmöglichkeiten zum Fahrerplatz

Neuer Trend „Mobile Learning“

Weiterbildung in der Fahrerkabine? Berufliche Qualifizierung auf dem Rastplatz? Das Forschungsprojekt „Mobile Learning – prozessorientiertes Informieren und Lernen in wechselnden Arbeitsumgebungen“ der FernUniversität Hagen untersucht die Rahmenbedingungen für solche Szenarien. Hintergrund ist die Situation von Beschäftigten, die beruflich viel unterwegs sind und selten am Schreibtisch sitzen und bei denen konventionelle Qualifizierungsmethoden schwierig zu organisieren sind. Ziel ist, diesen Berufsgruppen, also etwa Fernfahrern oder Mitarbeitern im Außendienst, Möglichkeiten für ein „Lernen unterwegs“ anzubieten. E-Learning soll zum M-Learning werden. Denn die Technologie in Form mobiler Endgeräte ist vorhanden, die Didaktik und individuelle Anpassung muss jedoch noch entwickelt und je nach beruflicher Situation angepasst werden.

Speziell für Berufskraftfahrer sollen Lernszenarien zu Arbeitsschutz und Gesundheitsprävention erprobt werden. Partner ist dabei das BGAG – Institut Arbeit und Gesundheit der DGUV. Die geplanten Lerneinheiten greifen die typischen Belastungsfaktoren wie langes Sitzen, Lärm, Ernährung, Ermüdung etc. auf. Pausen und Wartezeiten sollen von den Fahrern zum Lernen genutzt werden. Untersucht wird auch, ob sich Handys, Navigationssysteme oder Mini-Notebooks am besten für diese Art der beruflichen Weiterbildung eignen.

Ein weiterer möglicher Einsatzzweck der „Mobile Learning“-Technologie ist die Unterstützung bei Pannen und Wartungsarbeiten. Wenn notwendige Informationen und Unterlagen mobil übermittelt werden, spart das Zeit und Kosten. Die Einsatzmöglichkeiten moderner Kommunikationstechnologien sind damit noch lange nicht erschöpft. Mini-Kameras könnten z.B. Wartungsvorgänge vor Ort oder bestimmte technische Szenarien und Lösungen als Video dokumentieren, diese in das Intranet des Unternehmens hochladen und somit den Kollegen für ähnliche Fälle zur Verfügung stellen.

Hinweis:

Links zu den Meldungen aus den Branchen „Transport/Verwaltung“ finden Sie unterwww.arbeitssicherheit.de, Webcode 16630

metis
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