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Lendt, Arbeitssicherheitsjournal 2010, 5
„Entscheidend ist der Gesamteindruck“

Christine Lendt

Viele Branchen, viele Kunden, viele Mitarbeiter – Unternehmen für Arbeitnehmerüberlassung sind Generalisten. Wie dabei Arbeitssicherheit gesteuert und gewährleistet werden kann, erklärt Thomas Kotzorek, Manager Health & Human Safety bei Randstad Deutschland.

arbeitssicherheit.de: Herr Kotzorek, Sie sind für die Gesundheit und Sicherheit der mehr als 60 000 Randstad-Mitarbeiter in Deutschland zuständig. Wie gehen Sie dabei vor?

Thomas Kotzorek: Ich handle stets nach dem Leitspruch: Unsere Mitarbeiter gehen gesund zur Arbeit und kehren unversehrt nach Hause zurück. Als Personaldienstleister müssen wir die gesetzlichen Vorgaben zur Arbeitssicherheit berücksichtigen, zum Beispiel regelmäßige sicherheitstechnische Arbeitsplatzbegehungen und Unterweisungen. Einzuhalten sind auch medizinische Vorgaben wie die Pflichtuntersuchungen auf berufliche Tauglichkeit, etwa beim Umgang mit bestimmten Gefahrstoffen.

Nach welchen Maßstäben sorgen Sie und die Vorgesetzten in den Niederlassungen für die Arbeitssicherheit jedes Einzelnen?

Zu unserem System gehört eine sicherheitstechnische Arbeitsplatzbeurteilung. Wir sehen uns den jeweiligen Einsatzbereich genau an und besprechen mit dem Kunden, was wir zusammen tun können, um Mitarbeiter vor einem Schaden zu bewahren. Das kann die Persönliche Schutzausrüstung betreffen wie Gehörschutz, Helm oder säurebeständige Schuhe. In Extremfällen kann es aber auch vorkommen, dass wir die Umrüstung einer Maschine einfordern, damit sie nur im Zweihand-Betrieb laufen kann und der Mitarbeiter sich nicht mit einer Hand den Finger abschneidet.

Nehmen Sie eine eigene Gefährdungsbeurteilung vor?

Nicht in diesem Sinne. Eine Gefährdungsbeurteilung ist noch umfangreicher und Aufgabe des Kunden. Wir setzen voraus, dass unsere Kunden, zu denen auch Big Player dieses Landes zählen, ihren Verpflichtungen nachkommen. Große Konzerne wie Siemens lassen für jeden Arbeitsplatz eine Gefährdungsbeurteilung durchführen. Es wäre unsinnig, wenn wir das Gleiche noch einmal machen würden. Unsere Aufgabe ist es vielmehr, im Rahmen der sicherheitstechnischen Arbeitsplatzbegehung den Kunden zu befragen, welche Gefährdungen an den jeweiligen Maschinen und Anlagen bestehen und mit welcher PSA wir unsere Mitarbeiter ausstatten sollen.

Dienen all diese Maßnahmen ausschließlich der Arbeitssicherheit?

Bei der Arbeitsplatzbeurteilung gewinnen wir natürlich noch eine Fülle von anderen Eindrücken, die vor allem bei neuen Auftraggebern entscheidend sein können. Wo es durchregnet, wo Arbeitssicherheit nicht so im Fokus steht, wie wir uns das wünschen, könnten wir auch Zweifel hegen, ob die Rechnung am Ende bezahlt wird. Zu unserem Prinzip „Kennen – Dienen – Vertrauen“ gehört aber eben auch, dass wir uns um unsere Mitarbeiter kümmern.

Interview: Christine Lendt

Welche weiteren Ansprüche stellt Randstad in punkto Arbeitssicherheit an seine Kunden, seine Mitarbeiter und an sich selbst? Mehr dazu lesen Sie im kompletten Interview unter www.arbeitssicherheit.de → Wissen, Rubrik „Fachbeiträge“.

metis
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