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Arbeitssicherheitsjournal 2009, 4
OSHA-Umfrage: EU-Bürger sind besorgt

Viele europäische Bürger machen sich laut der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) Sorgen, dass sich die derzeitige Wirtschaftkrise negativ auf die Arbeitssicherheit auswirken könnte. Der vorsichtige Optimismus aus der Wirtschaft scheint bei ihnen noch nicht angekommen zu sein.

Der Meinungsumfrage unter mehr als 27.000 EU-Bürgern zufolge erwarten sechs von zehn Befragten, dass der weltweite Konjunkturabschwung zu einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, besonders im Hinblick auf Gesundheit und Sicherheit, führen wird. Eine deutliche Mehrheit der Befragten (75 %) in den verschiedenen Mitgliedstaaten glaubt, dass Krankheiten zumindest teilweise durch die Arbeit verursacht werden.

Jukka Takala, Direktor der EU-OSHA, ist sich der Herausforderungen bewusst, vor denen die Unternehmen heute stehen, und legt ihnen nahe, in die Gesundheit ihrer Beschäftigten zu investieren: „Die Finanzkrise könnte Unternehmen dazu verleiten, die Bedeutung der Arbeitssicherheit nicht oder nicht ausreichend zu beachten. Es besteht sogar die Gefahr, dass Unternehmen Kürzungen ihrer Investitionen in die Arbeitssicherheit in Erwägung ziehen.“ Zwar gaben aktuell auf der A + A in Düsseldorf die Hersteller von Persönlicher Schutzausrüstung, Anlagensicherungen und Co. vorsichtige Entwarnung bezüglich der konjunkturellen Lage. Die Verantwortlichen der EU-OSHA und die Bürger der Mitgliedstaaten sind jedoch skeptisch.

Mit steigender Arbeitslosigkeit machen sich die Menschen mehr Sorgen um ihre unmittelbare Arbeitsplatzsicherheit als um Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Auf die Frage nach den ausschlaggebenden Faktoren bei der Wahl eines neuen Arbeitsplatzes geben die deutschen Befragten einem sicheren Beschäftigungsverhältnis Vorrang vor dem Gehalt, gesunden und sicheren Arbeitsbedingungen und den Arbeitszeiten. Im Europäischen Vergleich spielen allerdings Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz mit 45 % Nennung eine überdurchschnittlich große Rolle.

Die Aufgabe der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) besteht darin, zu sichereren, gesünderen und produktiveren Arbeitsplätzen in Europa beizutragen. Die EU-OSHA wurde von der Europäischen Union errichtet, um einen Beitrag zur Deckung des Informationsbedarfs im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit zu leisten. Ziel der Agentur mit Sitz in Bilbao, Spanien, ist es, die Lebenssituation der Menschen bei der Arbeit zu verbessern, indem sie den Fluss technischer, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Informationen zwischen all jenen anregt, die von Fragen der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes bei der Arbeit.

Die „paneuropäische Meinungsumfrage zur Arbeitssicherheit“ wurde von TNS Infratest, einem Unternehmen für Meinungs-, Politik- und Sozialforschung durchgeführt. An der repräsentativen Umfrage nahmen je 1.000 Personen aus allen EU-Mitgliedstaaten teil, die aus einem breiten Alters-, Bildungs- und Berufsspektrum ausgewählt wurden. Die Befragungen fanden im April und Mai 2009 statt.

(ms)

metis