Siegen-Netphen: Schwere Verletzungen erlitt am 14. Oktober ein Dachdecker bei einem Sturz durch eine offenbar defekte Lichtkuppel. Jetzt ermittelt das zuständige Amt für Arbeitsschutz.
Absturz während der Materialübergabe
Etwa acht Meter stürzte ein 46-jähriger Dachdecker in die Tiefe. Mit Kollegen hatte er auf dem Dach einer Turnhalle in Dreis-Tiefenbach (Netphen) Arbeiten durchgeführt. Laut des Online-Magazins derwesten.de wollte der Mann offenbar Material von einem Kollegen entgegennehmen, als er durch eine defekte Lichtkuppel brach. Ob er ordnungsgemäß abgesichert war, ist nicht bekannt.
Durch den Sturz erlitt der Mann schwere Verletzungen insbesondere im Rückenbereich. Notärzte und eine Rettungsmannschaft benötigten mehr als eine halbe Stunde, um den Mann zu versorgen und zu stabilisieren. Mit einem Rettungshubschrauber wurde der Schwerverletzte in ein Siegener Krankenhaus geflogen.
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Zusammen mit der Kripo Siegen nahm das zuständige Amt für Arbeitsschutz seine Arbeit auf und untersucht aktuell die Unfallursache. Wie es genau zu dem Unfall kommen konnte ist noch ungeklärt.
Unfallursache Abstürze
Neben Stolpern zählen Abstürze zu den häufigsten Ursachen für Arbeitsunfälle. Nicht nur wegen der Häufigkeit, sondern vor allem durch den hohen Verletzungsgrad gehören sie auf Baustellen und vor allem bei Sanierungsarbeiten auf und an Dächern zu den Unfallschwerpunkten.
Der Grund dafür liegt auch darin, dass bei Dacharbeiten oft Bereiche betreten werden müssen, die mitunter nicht für eine punktuelle Belastung, zum Beispiel durch Körpergewicht, vorgesehen sind. Untergründe wie Glasdächer, Faserzement-Wellpappen oder Glaskuppeln etwa können leicht brechen. Häufig arbeiten Dachdecker auch ohne die richtige Absturzsicherung.
Wenn diese Bereiche nicht eigens abgesichert werden, gelten folgende Bereiche als nicht begehbar:
- Wellplatten (Bitumen; Faserzement, Kunststoff),
- Lichtdurchlässige Platten aus PVC,
- Lichtkuppeln,
- Oberlichter
- Lüftungskanäle
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Text: Redaktion arbeitssicherheit.de
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