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Stressreport der BAuA deckt Handlungsbedarf auf

Der »Stressreport Deutschland 2012«, den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) veröffentlicht hat, zeigt die aktuellen Trends in der Entwicklung der Arbeitswelt und ihre Auswirkungen auf die Beschäftigten. Unter anderem wird deutlich: Es gibt keine Lösungen von der Stange.


Kaum ein Thema ist aktuell so häufig in den Medien wie die Auswirkungen psychischer Belastungen auf die Gesundheit, Fehlzeiten in den Unternehmen und die Zahl der Frührentner. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat in ihrem Stressreport Deutschland 2012 das Thema aufgegriffen und liefert mittels einer Befragung von rund 20.000 Beschäftigten genaue Daten und Fakten zu den Ursachen und Folgen psychischer Belastung in Deutschland.

Die Ergebnisse zeigen: Erkrankungen aufgrund psychischer Belastungen können in allen Hierarchieebenen, von der Führungskraft bis zum Mitarbeiter, und auch unabhängig von der Branche auftreten. Stressfaktoren wie Multitasking, Zeitdruck, Monotonie und Störungen bei der Arbeit sind dabei die Spitzenreiter unter den psychischen Belastungsfaktorten in der Arbeitswelt: Über Multitasking klagen 58 Prozent, über Termin- und Leistungsdruck 52 Prozent, über monotone Tätigkeiten 50 Prozent und über Störungen der Arbeit 44 Prozent der Befragten.

Positive Einflüsse wie eine gute Arbeitsatmosphäre können den Betroffenen jedoch helfen, die Belastungen zu bewältigen: Vier von fünf Erwerbstätigen berichten über ein gutes soziales Arbeitsklima, bei dem Teamgeist und gegenseitiges Unterstützen gefördert wird. Positiv auf das Wohlgefühl der Mitarbeiter wirke sich außerdem aus, wenn sie ihre Arbeit selbstbestimmt planen und einteilen können.

Berufsgruppenbezogener Stresspegel

Bei der Befragung wurde deutlich, dass unter anderem dauernde Überforderung die Psyche der Mitarbeiter stark belastet. Davon sind besonders Ingenieure und Naturwissenschaftler betroffen. Erstaunlicherweise gibt es in diesen Berufsgruppen die wenigsten Erkrankungen. Der Belastung entgegen wirken in diesen Berufen demnach positive Verstärker wie Herausforderung und Erfolg bei der Arbeit. Belastet und gesundheitlich angegriffen fühlen sich nach eigenen Angaben Arbeiter in den Fertigungsberufen wie Bergbau und Mineralölgewinnung. Hier sind die Handlungsspielräume meist beschränkt und das soziale Klima eher negativ.

Erholungsphasen sind wichtig

Handlungsbedarf zeigen die Daten beim Thema Erholung. Pausen kommen zu kurz, nur jeder vierte Befragte hält die gesetzlich vorgeschriebenen Pausenzeiten ein oder lässt sie ganz ausfallen. Pausen sind jedoch wichtig zur Regeneration und Erhalt der Leistungsfähigkeit. Ohne ausreichende Erholung ist die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten langfristig gefährdet.

Für Isabel Rothe, Präsident der BAuA, hat der »Stressreport Deutschland 2012« gezeigt, dass es keine Lösung von der Stange gibt, allerdings einen großen Handlungsbedarf und Hinweise darauf, welche Maßnahmen vor psychischer Belastung schützen können.

Der Bericht steht unter www.baua.de/publikationen zum Download bereit.

Quelle/Text: BAuA, Redaktion arbeitssicherheit.de
Foto: © Lasse Kristensen - Fotolia.com

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