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Risiko von Schnittverletzungen minimieren

Viele Arbeitsunfälle in der Fleischwirtschaft und dem Gastgewerbe sind auf Schnittverletzungen zurückzuführen. Mit geeigneten Maßnahmen können Arbeitgeber ihre Beschäftigten schützen.


Über 4.000 Unfälle mit Messern - so viele gemeldete Arbeitsunfälle verzeichnete die Fleischwirtschaft im vergangenen Jahr. Damit betragen Schnittverletzungen fast ein Drittel der gemeldeten Arbeitsunfälle. Schnitt- und Stichverletzungen stellen somit die häufigste Unfallart dar. Nach einem solchen Unfall können Unternehmen mit einer durchschnittlichen Fehlzeit von 14 Tagen je Mitarbeiter rechnen. Ähnliche Unfallgefahren zeichnen sich auch im Gastgewerbe ab: Mit knapp 6.000 Unfälle war jeder fünfte eine Schnittverletzung. Der Ausfall eines Küchenmitarbeiters beträgt danach im Durchschnitt 7,4 Tage.

Um potenzielle Gefahren im Betrieb zu vermeiden, sollte eine Gefährdungsbeurteilung erfolgen. Dazu betrachtet der Arbeitgeber alle betrieblichen Arbeitsabläufe, bei denen Messer zum Einsatz kommen. Die Analyse möglicher Schwachpunkte ist ebenso Bestandteil. Die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) rät dazu, die Beschäftigten dabei mit einzubeziehen. Der Grund: Mitarbeiter kennen die Arbeitsabläufe und Handgriffe sowie Gefahrensituationen am besten. Auf diese Weise können Betriebe Unfallrisiken reduzieren. Mit den Ergebnissen der Gefährdungsbeurteilung können Unternehmen entsprechende Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter initiieren.

Technische und organisatorische Maßnahmen helfen dabei, Arbeiten mit dem Messer sicherer zu gestalten. Eine grundlegende Voraussetzung ist, dass Mitarbeiter das richtige Werkzeug passend zu der jeweiligen Aufgabe wählen. Beispielsweise empfiehlt sich beim Wurstverkauf Messer mit abgerundeter Spitze, zum Aufschneiden von Bändern und Folien ist ein Folienmesser mit verdeckter Klinge zu verwenden. Und: Die Schärfe eines Messers entscheidet über die Sicherheit. Scharfe Messer gelten als sicherer, da sich Schneidearbeiten damit leichter und mit weniger Anstrengung durchführen lassen. Bei stumpfen Messern hingegen wird ein höherer Kraftaufwand benötigt - so steigt die Gefahr, dass man abrutscht. Darüber hinaus sorgt eine regelmäßige Unterweisung der Mitarbeiter, wie Messer sicher zu handhaben sind, für einen achtsamen Umgang.

Quelle/Text: BGN, Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
Foto: © charnsitr - Fotolia.com


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