Krankenschwestern und Pfleger müssen jeden Tag Patienten heben und leiden oft unter Rückenschmerzen. Prävention kann nicht nur dabei helfen, Schmerzen vorzubeugen, sondern auch Kosten einzusparen. Das ergab die Auswertung eines Rückenprogramms.
Pflegeeinrichtungen, wie Krankenhäuser oder Kliniken, die Wert auf Rücken schonendes Arbeiten legen, verzeichnen nicht nur weniger Ausfallzeiten bei den Angestellten, sondern auch einen Rückgang des Anteils von Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Muskel- und Skelett-Erkrankungen. Das ist das Fazit eines mehrjährigen Versuchsprojektes des Bundesamtes für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).
Rückenleiden sinken um 25 Prozent
Die Studie »Rückengerechter Patiententransfer in der Kranken- und Altenpflege« befragte insgesamt 22 Gesundheitseinrichtungen, die über eine Dauer von acht Jahren ein speziell entwickeltes Pflegeprogramm anwendeten. Der Vergleich mit einer Einrichtung ohne Pflegekonzept ergab folgende Erkenntnisse.
- Mitarbeiter des Präventionsprogramms hatten deutlich weniger Rückenbeschwerden als Pflegekräfte ohne vorbeugende Maßnahmen.
- Bei strikter Befolgung des empfohlenen Präventionsprogramms sank die Häufigkeit der Rückenleiden um bis zu 25 Prozent.
- Durch die präventiven Maßnahmen steigerte sich das allgemeine Rückenbefinden der Pflegekräfte.
- Die Arbeitsbelastung wurde insgesamt als geringer eingestuft.
Finanzielle Vorteile inklusive
Auch finanziell lohnt sich ein Präventionsprogramm, wie der Studie weiter zu entnehmen ist: Die Analyse von Krankenkassendaten bei einer der untersuchten Einrichtungen ergab, dass die Anzahl Arbeitsunfähigkeitsdiagnosen aufgrund von Muskel- und Skelett-Erkrankungen schon innerhalb der ersten drei Projektjahre um fast 30 Prozent sank.
Zur Info: Fast jeder zweite Beschäftigte in Deutschland leidet unter Rückenschmerzen, allen vorab Kranken- und Altenpfleger, die täglich mehrere Patienten aus den Betten heben. Muskel- und Skelett-Eerkrankungen sind die häufigsten Ursachen für Krankheitsausfälle: In Krankenhäusern und Kliniken liegen die Krankmeldungen über dem Durchschnitt.
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Quelle: Baua.de
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