Millionen Deutsche pendeln täglich von Zuhause zum Arbeitsplatz. Das raubt nicht nur die Nerven, sondern kann auch krank machen. Das belegt eine aktuelle Studie.
Pendeln macht krank
Jeden Tag zur Arbeit pendeln, das geht nicht spurlos an Beschäftigten vorbei: Neben schlechter Laune können auch Krankheiten die Folge sein. Eine Ökonomin der Universität Maastricht fand heraus, dass sich Berufspendler insgesamt nicht nur weniger wohlfühlen, sondern auch häufiger zum Arzt gehen. Dafür wertete die Wissenschaftlerin die Daten des British Houshold Panel Survey aus den Jahren 1991 bis 2008 aus und analysierte die Angaben von 14.000 Vollzeit-Beschäftigten zwischen 18 und 65, die per Bus, Auto oder Bahn zur Arbeit gelangen.
Pendeln verursacht Übergewicht
Anhand der Daten kam die Wissenschaftlerin zu folgendem Ergebnis: Je größer die Pendeldistanz der Beschäftigten ist, desto negativer fällt ihre Selbsteinschätzung aus und desto häufiger suchen sie einen Arzt auf. Dieser Effekt ist dann besonders ausgeprägt, wenn Berufstätige mit dem Auto - statt mit Bus oder Bahn - pendeln. Ein weiterer negativer Nebeneffekt langer Anfahrtszeiten mit dem Auto ist Übergewicht: Längere Anreisen mit dem Auto gehen mit einem signifikant erhöhten Körpermaßindex einher. Vor allem Frauen sind laut der Studie davon betroffen, da sie neben Familie, Haushalt sowie Beruf und langes Pendeln kaum bis gar keine Zeit finden sich sportlich zu betätigen.
Für viele Deutsche gehört der Weg vom Wohn- zum Arbeitsort zum Alltag. Laut des Online-Portals zeit.de sind das über 17 Millionen Menschen (Stand 2014). Nach Angaben des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) entschieden sich 2012 gut zwei Drittel aller Pendler für den motorisierten Individualverkehr, 14 Prozent nutzen den öffentlichen Personennahverkehr und 17 Prozent sind zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Im Schnitt pendeln Arbeitnehmer in Deutschland 45 Minuten täglich.
Quelle/Text: Böckler Impuls (9/2015), HWWI, zeit.de, Redaktion arbeitssicherheit.de
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