Hat sich der Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren schrittweise entspannt, gilt das Gleiche nicht für die Bedingungen, unter denen Beschäftigte in Deutschland arbeiten. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie.
Keine Entspannung bei den Arbeitsbedingungen in Sicht
Obwohl sich der Arbeitsmarkt in Deutschland in den letzten Jahren merklich entspannt hat, ist bei den Arbeitsbedingungen ein gegenläufiger Trend zu beobachten. Beschäftigte stehen unter hohem Leistungsdruck, sind unterbezahlt und erhalten so gut wie keine Gesundheitsförderung. Das ist das Ergebnis der jährlichen repräsentativen Befragung von 5.800 abhängig Beschäftigten durch den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB).
Die Ergebnisse des Reports »DGB-Index Gute Arbeit 2013«, der Anfang Mai 2014 veröffentlicht wurde, spiegelt dieses Missverhältnis wieder.
- 61 Prozent der in Deutschland Beschäftigten müssen mehr Arbeit bei gleichbleibenden Zeitressourcen leisten als im Vorjahr.
- 56 Prozent der Beschäftigten arbeiten sehr häufig oder oft unter hohem Zeitdruck.
- Nur 45 Prozent der Beschäftigten gehen davon aus, unter diesen Bedingungen bis zum gesetzlichen Rentenalter durcharbeiten zu können.
- 43 Prozent der Befragten gaben an, mit ihrem Einkommen nicht oder nur kaum auszukommen.
- 17 Prozent der Beschäftigten leisten unbezahlte Überstunden.
Das Angebot an gesundheitsfördernden Maßnahmen ist klein
Darüber hinaus sind die in den Unternehmen angebotenen gesundheitsfördernden Maßnahmen aus der Sicht der meisten Befragten nicht ausreichend. 94 Prozent der Umfrageteilnehmer im Gastgewerbe gaben beispielsweise an, dass es keine gesundheitsfördernden Maßnahmen in ihrem Unternehmen gibt, im Baugewerbe sind es 90 Prozent. Zuschüsse zu sportlichen Aktivitäten, subventionierten Massagen oder betriebsinternen Gesundheitstagen werden dort also so gut wie nicht angeboten. Finanzdienstleister und Versicherungen bieten hingegen durchschnittlich am meisten Gesundheitsförderung.
Quelle/Text: DGB, Redaktion arbeitssicherheit.de
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