Für Menschen mit einer Hauterkrankung ist die kalte Jahreszeit ein Gräuel. Die Symptome der Erkrankung verschlimmern sich. Teils derart, dass davon auch ihre Arbeitsfähigkeit betroffen ist.
Die Haut – der Spiegel der Seele – leidet im Winter. Kalte Luft draußen und warme Heizungsluft drinnen lässt die Haut schneller austrocknen. Darunter leiden Menschen mit Hauterkrankungen besonders, denn im Winter verschlimmern sich meist die Symptome ihrer Erkrankung. Das Leid der Betroffenen wirkt sich häufig auch auf die Arbeitsfähigkeit und das Arbeitsumfeld aus, denn Hauterkrankungen wie beispielsweise Schuppenflechte oder Neurodermitis verändern das äußere Erscheinungsbild. Meist sind davon Gesicht und Hände betroffen, was nicht selten zur Ausgrenzung des betroffenen Kollegen am Arbeitsplatz führt.
Erkrankte befinden sich in einem Teufelskreis
Hautkrankheiten sind häufig psychisch bedingt und verlaufen oft chronisch. Die Ablehnung der Kollegen belastet die Psyche zusätzlich und verschlimmert meist noch die Erkrankung, was laut Verband der Betriebs- und Werksärzte zu langen Fehlzeiten bis hin zur Berufsunfähigkeit führen kann. Hier gilt es von Seiten der Arbeitgeber und Kollegen, probate Mittel und Wege zu finden, die Betroffenen aus dem Teufelskreis zu befreien.
Beispielsweise kann das Signalisieren von Verständnis in einem offenen Gespräch mit dem Betroffenen über seine Krankheit schon sehr hilfreich sein. Auch ist es denkbar, den Kollegen von besonders belastenden Tätigkeiten vorübergehend zu befreien.
Arbeitsbedingungen stellen eine zusätzliche Gefahr dar
Auch für Menschen, die keine Hauterkrankung haben, aber unter extrem trockener Haut leiden, sind die niedrigen Temperaturen des Winters belastend. Raue, rissige Haut, also angegriffene Hautpartien wirken wie kleine Verletzungen, welche die Barrierefunktion der Haut herabsetzen. Bakterien, Allergene und andere Schadstoffe können leichter in die Haut eindringen und ihr schaden. Bedingungen am Arbeitsplatz wie der Umgang mit Gefahrstoffen oder Biostoffen sowie mechanische Tätigkeiten stellen daher eine zusätzliche Gefahr dar.
Das Beachten folgender Regeln ist hilfreich bei trockener Haut:
- Schutzhandschuhe tragen: Die Haut belastende Komponenten wie Wasser, Seife oder Reinigungsmittel können so nicht zusätzlich strapazieren.
- Das Tragen von Schutzhandschuhen engt die betroffenen Hautpartien jedoch ein und sollte daher nur über einen begrenzten Zeitraum erfolgen.
- Regelmäßiges Eincremen der Haut ist sehr wichtig. Zum Schutz vor Feuchtigkeitsverlust eignen sich am besten Cremes und Körperlotionen vom Typ Wasser-in-Öl.
- Last but not least: Viel trinken, mindestens zwei Liter pro Tag. So kann die Haut schneller regenerieren.
Beschäftigte können sich mit Fragen zum Hautschutz an die Betriebsärztin, den Betriebsarzt oder die Fachkraft für Arbeitssicherheit ihres Unternehmens wenden.
Quelle/Text: BWRmedia, Redaktion arbeitssicherheit.de (SJ)
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