Mit dem FEMA-Online-Tool vom Institut ASER können Beschäftigte den Grad ihrer psychischen Belastung selbst einschätzen.
Das Institut ASER an der Bergischen Universität Wuppertal hat einen Fragebogen zur Erfassung mentaler Arbeitsbelastungen (FEMA) an industriellen Produktionsarbeitsplätzen entwickelt, der über das FEMA-Online-Tool abrufbar ist. Die Beschäftigten erhalten nach dem Ausfüllen des Fragebogens eine Auswertung in Form eines psychomentalen Belastungsindex, der ihnen den für ihren Arbeitsplatz entsprechenden Grad der mentalen Beanspruchung aufzeigt.
Psychische Belastungen am Arbeitsplatz haben in den letzten Jahren stetig zugenommen. Das zeigt sich vor allem in den zunehmenden Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen (Burn out). Im Jahr 2010 war fast jeder zehnte Fehltag auf Burn out und totaler Erschöpfung zurückzuführen, ein Anstieg von rund 80 Prozent gegenüber 1999. Das ergab eine Analyse der Krankmeldungen von mehr als zehn Millionen berufstätigen AOK-Versicherten, die das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) veröffentlicht hat. Der Krankenstand insgesamt ist jedoch nicht gestiegen.
Neben dem persönlichen Leid der Betroffen ist mit dem Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankung auch ein hoher finanzieller Schaden für die Betriebe und Volkswirtschaft verbunden. Das Thema Betriebliche Gesundheitsförderung rückt verstärkt in den Vordergrund. Unternehmen müssen langfristig mehr in die psychische Gesundheit ihrer Beschäftigten und in gesundheitsgerechte Arbeitsbedingungen investieren, um finanzielle Einbußen zu verhindern - letztlich auch ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.
Zum Online-Tool des Fragebogens zur Erfassung mentaler Arbeitsbelastungen (FEMA).
Quelle/Text: Institut ASER e.V., AOK(WIdO), arbeitssicherheit.de
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