Häufig sind es manipulierte Schutzeinrichtungen an Maschinen, die zu schweren oder tödlichen Unfällen führen. Eine App hilft beim Erkennen von Schwachstellen im Schutzkonzept.
Im Durchschnitt werden ein Drittel aller Schutzeinrichtungen an industriell genutzten Maschinen regelmäßig manipuliert. Die Folge sind nicht nur Produktionsausfälle und hohe Kosten, sondern auch jedes Jahr mehrere tausend Unfälle – teils mit Todesfolge. Damit sich Manipulationen erkennen lassen, hilft nun eine neue App vom Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA). Das kostenlose Tool dient Planern, Herstellern und Betreibern von Maschinen dazu, Manipulationsanreize an Maschinen ausfindig zu machen.
»Schutzeinrichtungen an Maschinen werden dann außer Kraft gesetzt, wenn sie den Arbeitsablauf stören«, sagt Stefan Otto, Experte für Maschinensicherheit im IFA. Hintergründe dafür können beispielsweise sein, dass der Arbeitsraum schlecht einzusehen ist, der notwendige Arbeitstakt nicht erreicht wird oder gewisse Tätigkeiten an der Maschine nicht möglich sind. »Liegen solche Defizite vor, sprechen wir von einem Manipulationsanreiz«, sagt Otto. Mit dem Verfahren des IFA lassen sich Manipulationsanreize für jede beliebige Maschine bewerten. Die App gibt es sowohl für iOS als auch Android. Wichtig sei allerdings, dass der App-Einsatz nur von Personen vorgenommen wird, die mit der Bedienung der Maschinen vertraut sind. Dazu zählen Hersteller, Händler oder die Fachkraft im Betrieb.
Quelle/Text: DGUV, Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
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