Eine Schätzung zeigt: Arbeitsbedingte Verletzungen und Erkrankungen kosten die Europäischen Union jedes Jahr 476 Milliarden Euro.
Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) hat zusammen mit der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) die Kosten eines niedrigen Niveaus von Sicherheit und Gesundheit geschätzt. Das Ergebnis: 3,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) der EU lassen sich auf arbeitsbedingte Erkrankungen und Verletzungen zurückführen. Daraus ergibt sich ein Einsparpotenzial von 476 Milliarden Euro.
»Eine sichere und gesunde Arbeit ist zwar ein fundamentales Menschenrecht, jedoch zeigen diese aktuellen Schätzungen der Kosten unzureichender oder fehlender Maßnahmen im Bereich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, dass die wirtschaftlichen Argumente für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit nie stärker waren«, sagt Dr. Christa Sedlatschek, Direktorin der EU-OSHA. »Arbeitsbedingte Erkrankungen und Verletzungen kosten die Europäische Union 3,3 Prozent ihres BIP. Das sind 476 Mrd. Euro, die jedes Jahr durch geeignete Strategien, Maßnahmen und Praktiken im Bereich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit eingespart werden könnten.«
Weitere Ergebnisse der groß angelegten Studie zeigen, dass arbeitsbedingte Erkrankungen 86 Prozent aller arbeitsbedingten Todesfälle weltweit sowie 98 Prozent in der EU ausmachen. Und: Arbeitsbedingte Krebserkrankungen verursachen mit 119,5 Milliarden Euro beziehungsweise 0,81 Prozent des BIP die höchsten Kosten, gefolgt von Muskel-Skelett-Erkrankungen.
Quelle/Text: EU-OSHA, Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
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