Kopfschmerzen und Migräne verursachen 190 Millionen Krankheitstage im Jahr, werden aber nur selten richtig behandelt. Eine bessere Gesundheitsversorgung könnte Abhilfe schaffen.
Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten Erkranungen
Dröhnen im Kopf, Hämmern hinter den Schläfen: Kopfschmerzen und Migräne sind schmerzhaft und zählen weltweit zu den häufigsten Erkrankungen. Trotzdem sind Behandlungen eher die Ausnahme. Das geht aus dem »Kopfschmerz-Atlas« der Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) hervor, der am 3. Mai 2011 veröffentlicht wurde und sich für verstärkte Investitionen im Gesundheitswesen einsetzt.
Dem Bericht zufolge ist die Zahl der unter Kopfschmerzen leidenden Personen enorm: Fast die Hälfte, (47 Prozent) der Erwachsenen weltweit haben die Beschwerden. Im Jahr 2010 waren es sogar drei Viertel aller Erwachsenen zwischen 18 und 65.
Kopfschmerzen verursachen großen Schaden
Der wirtschaftliche Schaden ist groß: Allein in der EU gehen durch Migräne jährlich 190 Millionen Arbeitstage verloren, so der »Kopfschmerz-Atlas«. Viele Menschen fühlen sich unfähig zu arbeiten, wenn das Pochen im Kopf einsetzt. Umgerechnet entspricht das einer Summe von 155 Milliarden Euro. Trotzdem: Nur ein winziger Teil der weltweit an Kopfschmerzen leidenden Menschen wurde professionell untersucht und entsprechend therapiert.
Das Fazit der Studie: Kopfschmerzen und Migräne werden von den Gesundheitseinrichtungen der jeweiligen EU-Länder stark unterschätzt, die gesundheitliche Fürsorge müsse verbessert werden. Die Kenntnis der verschiedenen Kopfschmerzarten müsse in den einzelnen Ländern vertieft und deren Behandlungsmethoden optimiert werden.
Autor: Silke Jarzina
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