Personalmangel ist der Grund, warum in Deutschland immer seltener Unternehmen von der stattlichen Arbeitsschutzaufsicht unter die Lupe genommen werden. In den vergangenen sieben Jahren haben die Kontrollbehörden kräftig Stellen abgebaut. Die IG Metall ist alarmiert - und warnt vor den Folgen.
Kontrollen des Arbeitsschutzes in deutschen Betrieben stark gesunken
Wie die Online-Zeitung derwesten.de mit Verweis auf »alarmierende« Daten der Bundesregierung in einem Artikel vom 17. Juli 2012 schreibt, ist die Zahl der zuständigen Arbeitsschutzbehörden der Länder bei Betrieben stark gesunken: um 25 Prozent im Zeitraum 2005 bis 2010. Nur noch 4,9 Prozent der Unternehmen wurden 2010 überprüft, wobei sich die Häufigkeit der Arbeitsschutzkontrollen offenbar nach der Betriebsgröße richtet. Laut derwesten.de seien von den Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten jeder zweite geprüft worden. Verantwortlich für diese abnehmende Tendenz sei ein drastischer Stellenabbau: die Zahl der Angestellten in den Kontrollbehörden verringerte sich um 17 Prozent - auf zuletzt 3.200 Mitarbeiter.
Besorgniserregender Stellenabbau in der Gewerbeaufsicht
Besorgniserregend« findet IG-Metall-Vorstand Hans-Jürgen Urban den Personalabbau. Aus seiner Sicht könne man bereits von einem Notstand reden, sagte er gegenüber derwesten.de. Leidtragende seien die Arbeitnehmer: »Für die Beschäftigten bedeutet das: Ihnen werden gesetzliche Rechte vorenthalten. Und Skandale wegen fehlendem Arbeitsschutz mit gefährlichen Folgen für die Arbeitnehmer werden wahrscheinlicher, weil die Aufsicht zu spät oder gar nicht mehr auf Missstände aufmerksam wird.«
Nach eigenen Angaben schätzt auch die Bundesregierung die Lage kritisch ein. In einem Schreiben heißt es »Die Bundesregierung beobachtet den Personalabbau bei der Arbeitschutzaufsicht der Länder nicht ohne Sorge.«
Quelle/Text: derwesten.de, Redaktion arbeitssicherheit.de
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