Ob Friseur oder Fräser, Bau oder Büro, unsere Hände und Unterarme sind am Arbeitsplatz beinahe ständig Gefahren und Belastungen ausgesetzt. Handschutz ist daher zentraler Bestandteil der PSA.
Handschuhe bieten Schutz
Kaum eine Tätigkeit, Beruf oder Hand-Werk, wo nicht ein Greifen, Tasten, Drehen, Tippen, Schreiben oder eine andere der vielen Hand-Bewegungen erforderlich ist. Mit den Händen begreifen wir unsere Welt. Dies bringt allerlei Risiken mit sich. Ob Friseur oder Fräser, Bau oder Büro, unsere Hände und Unterarme sind am Arbeitsplatz beinahe ständig Gefahren und Belastungen ausgesetzt. Kein Wunder, dass Handverletzungen die Statistiken der Arbeitsunfälle anführen. Jeder dritte Unfall im Betrieb führt zu einer Verletzung von Fingern, Hand oder Unterarm. Handschutz ist daher zentraler Bestandteil der PSA.
Im Arbeitsschutz am gebräuchlichsten sind Fünffingerhandschuhe. Aber auch Varianten wie Dreifingerhandschuhe, Fäustlinge, Kurzfingerhandschuhe (offen liegende Fingerkuppen), Fingerlinge oder Stulpen (Armschutz) sind für bestimmte Tätigkeiten zweckmäßig. Statt des früher weitverbreiteten Standard-Lederhandschuhs gibt es heute verbesserte Versionen für unterschiedliche Aufgaben. Dazu kommt eine breite Palette von Modellen aus synthetischen Materialien zum Schutz vor Gefährdungen aller Art.
Je nach Arbeitsplatz und Tätigkeit soll ein Handschuh die Hand seines Trägers schützen vor
- mechanischen Risiken: Stechen, Schneiden, Quetschen usw.,
- thermischen Risiken: Verbrennen oder Verbrühen durch Feuer, Funken, Spritzer flüssigen Metalls, Strahlungswärme usw.; Kälteschutz (z.B. flüssiger Stickstoff),
- Chemikalien: Öle, Säuren, Laugen usw.,
- biologischen Gefahren: krankheitserregende Bakterien, Pilze, Parasiten usw.
Handschuhplan: Gezielter Schutz statt Sammelsurium
Nutzen Sie bei der Handschuhwahl das Fachwissen der Hersteller. Viele Anbieter schicken auf Wunsch einen Berater, der vor Ort gemeinsam mit der Sicherheitsfachkraft einen Handschuhplan erstellt. Dabei sind die folgenden Schritte entscheidend:
- Betriebsbegehung und Risiko-Gefahren-Analyse für jeden Arbeitsplatz, ggf. plus Laborprüfungen und Trageversuchen
- lückenlose Dokumentation und Auswertung dieser Analyse (gilt auch als Nachweis nach ArbSchG)
- Auswahl geeigneter Handschuhtypen und -modelle
- Zusammenstellung aller relevanten Informationen (welches Modell, für welchen Einsatzbereich, wie lange zu tragen usw.)
- Erstellung einer tabellarischen Übersicht, welche an geeigneten Stellen ausgehängt wird
Autor: Dr. Friedhelm Kring
Foto: © Klaus Eppele - Fotolia.com
Dies ist eine Kurzfassung. Den vollständigen Artikel finden Sie im arbeitsicherheit.journal (08/2010).
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