Ergonomisch gestaltete Büros, Schutzimpfungen oder Sportangebote: Die betriebliche Gesundheitsförderung in deutschen Unternehmen gewinnt an Bedeutung, sowohl in großen als auch in kleinen Betrieben. In den vergangenen fünf Jahren sind dort Maßnahmen entweder bereits umgesetzt worden oder wurden für die Zukunft geplant - aus einem ganz bestimmten Grund.
Betriebliche Gesundheitsförderung gewinnt an Bedeutung
Es tut sich was im Bereich betriebliche Gesundheitsförderung, das ist das Fazit des Unternehmensbarometers zur Gesundheitsvorsorge des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). Zum einen zeigt der Blick in die vergangenen fünf Jahre ein steigendes Engagement der Unternehmen in Deutschland - unabhängig von der Unternehmensgröße. Zum anderen setzt sich dieser Trend auch in die Zukunft fort. Viele Betriebe planen laut des Reports zugleich für die kommenden fünf Jahre verstärkte Aktivitäten im Bereich der Gesundheitsförderung.
Die angebotenen und geplanten Maßnahmen sind vielfältig, wobei die ergonomische Gestaltung der Arbeitsstätten für 70 Prozent der Betriebe an erster Stelle steht. Auf Platz zwei steht die medizinische Versorgung: 45 Prozent der Unternehmen bieten Schutzimpfungen oder ärztliche Vorsorgeuntersuchungen an oder planen ein solches Angebot in naher Zukunft. Sport hat mit 43 Prozent einen ähnlichen Stellenwert. Im Ranking belegen spezielle Ernährungsangebote mit 24 Prozent den Platz neun. Angebote zur Stressbewältigung bietet immerhin ein gutes Viertel der Unternehmen in Deutschland an oder plant dies.
Es gibt noch Luft nach oben
Die Umfrage zeigt, dass sich viele Unternehmen in Deutschland bereits für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter einsetzen oder Aktivitäten schon in Planung sind. Doch es gibt noch Luft nach oben. Immerhin geben 51 Prozent der Unternehmen an, mehr Informationen über finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten für die betriebliche Gesundheitsförderung zu benötigen. Dass es beispielsweise einen Steuerfreibetrag gibt, wussten 17 Prozent der Umfrageteilnehmer nicht. Außerdem seien die bürokratischen Hürden bei der Beantragung einer finanziellen Förderung hoch. Eine Vereinfachung der Umsetzung hätte eine stärkere Förderung zur Folge. Ein Plus an gesetzlichen Vorgaben zur betrieblichen Gesundheitsförderung werten allerdings nur neun Prozent der Befragten als Möglichkeit, die betriebliche Gesundheitsförderung weiter zu stärken.
Zahlreiche Gründe sprechen für eine betriebliche Gesundheitsförderung
Den Grund für die zunehmenden Aktivitäten im Bereich betriebliche Gesundheitsförderung sieht die Umfrage vor allem im demografischen Wandel in Deutschland. Angesichts zunehmenden Fachkräftemangels, eines wachsenden Anteils Älterer an den Beschäftigten sowie steigender Ausgaben in den Sozialsystemen sehen Unternehmen in der betrieblichen Gesundheitsförderung einen wichtigen Baustein zur Fachkräftegewinnung und -sicherung.
Für das Unternehmensbarometer zur Gesundheitsvorsorge mit dem Titel »An apple a Day...-Gesundheitsförderung im Betrieb kommt an« hat die DIHK im November 2013 eine Online-Umfrage durchgeführt und die Antworten von insgesamt 1.500 Betriebe aus Industrie, Bauwirtschaft, Handel und Dienstleistungen ausgewertet.
Quelle/Text: DIHK, arbeitssicherheit.de
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