Für Beschäftigte in manuellen Berufen und im Dienstleistungsbereich ist die Gefahr, eine Herz-Kreislauf- oder Muskel-Skelett-Erkrankung zu erleiden, besonders groß. Mit gezielten Präventionsmaßnahmen lässt sich jedoch entgegenwirken.
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat berufsspezifische Erkrankungsrisiken näher untersucht. Mit dem Projekt »Berufsspezifisches Risiko für das Auftreten von Arbeitsunfähigkeit durch Muskel-Skelett-Erkrankungen und Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems - Bestimmung von Berufen mit hoher Relevanz für die Prävention« deckt die BAuA Präventionspotenzial auf.
Mit Hilfe einer großen Datenbasis stellte das Projekt fest, in welchen Berufen bestimmten Herz-Kreislauf- und Muskel-Skelett-Erkrankungen besonders häufig vorkommen. Dazu analysierte die BAuA Daten der gesetzlichen Krankenkassen zur Arbeitsunfähigkeit aus dem Jahr 2008. Die Datenbasis umfasste über 26 Millionen gesetzlich pflichtversicherte Beschäftigte. Näher betrachtet wurden Daten zur Arbeitsunfähigkeit, welche durch acht häufige Erkrankungen des Kreislaufsystems und zehn häufige Erkrankungen des Muskel-Skelettsystems entstanden sind. Wissenschaftler errechneten darauf basierend das Erkrankungsrisiko je nach Berufsgruppe.
Das Ergebnis: Zu Berufen mit einem hohen Präventionsbedarf zählen
- Metallarbeiter,
- Pflegekräfte,
- Köche und
- Lager- und Transportarbeiter.
Vor allem bei Berufsgruppen in der Produktion und in Dienstleistungsbereichen mit geringem oder mittlerem Qualifikationsniveau kommt Arbeitsunfähigkeit häufiger vor. Einzelne Berufe zeigen diagnoseübergreifend hohes Arbeitsunfähigkeitsrisiko. Bei Männern sind dies beispielsweise Metallarbeiter, Kunststoffverarbeiter oder Abfallbeseitiger. Bei Frauen gehören Raum- und Hausratsreinigerinnen, Helferinnen in der Pflege oder Versandfertigmacherinnen dazu.
Für Betriebe ist Prävention besonders wichtig. Um Erkrankungen zu vermeiden, sollten sich die Belastungen am Arbeitsplatz reduzieren. Dazu ist es empfehlenswert, das Gesundheitsbewusstsein der Beschäftigten zu fördern. Dies kann unter anderem über betriebliche Kurse zum Thema Bewegung, Stressreduktion oder Ernährung geschehen.
Quelle/Text: BAuA, Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
Foto: © flashpics - Fotolia.com
Arbeitssystem evaluieren: Lesen Sie auch »Betriebliche Interventionen für den Gesundheitsschutz« >>