Die Zahl der Beschäftigten, die vorzeitige wegen psychischer Erkrankung aus dem Berufsleben ausscheiden, erreicht neuen Höchststand. Besonders häufig betroffen sind Frauen.
In Deutschland steigen durch Erkrankungen, wie Burnout, Depressionen oder andere psychische Leiden, nicht mehr allein die Fehltage in den Unternehmen stark an. Jetzt haben sie auch die Zahl der vorzeitigen Berufsausscheider auf einen neuen Höchststand getrieben. Laut Welt am Sonntag leiden von zehn Beschäftigten, die vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausscheiden, vier an einer psychischen Erkrankung (Angaben der Welt am Sonntag aus noch unveröffentlichten Statistiken der Deutschen Rentenversicherung).
Frauen sind besonders betroffen
Rund 41 Prozent von 190000 bewilligten Anträgen auf Erwerbsminderungsrente wurden aufgrund einer psychischen Erkrankung gestellt. Besonders häufig betroffen sind Frauen. Bei ihnen stieg in den vergangenen zehn Jahren der Anteil psychischer Erkrankungen als Rentenursache von 20 auf 47 Prozent im Jahr 2011 (Stiftung Warentest). Damit litt jede zweite Frau, die vorzeitig in Rente ging, an Depressionen oder anderen mentalen Erkrankungen. Bei den Männern mussten 32 Prozent wegen psychischer Erkrankung in Frührente gehen. Bezogen auf das Jahr 2000 sind die Renten insgesamt um 21 Prozent in angestiegen.
Der Blick auf die Zahlen spiegelt eine Entwicklung der Arbeitswelt wider, die geprägt ist von wachsendem Leistungsdruck, hoher Verantwortung, Schnelllebigkeit, Hetze, ständiger Erreichbarkeit und somit laufender Überforderung auf Seiten der Arbeitnehmer und auch Arbeitgeber. Wie wichtig ein gelebtes betriebliches Gesundheitsmanagement für die Gesundheit der Mitarbeiter ist und somit für die Existenz eines Unternehmens, davor kann sich in Anbetracht der Zahlen auch der Größte Skeptiker nicht mehr verschließen.
Quelle/Text: stern.de/Redaktion arbeitsicherheit.de
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