Zukünftig herrscht an deutschen Arbeitsplätzen noch mehr Stress. Mehr als die Hälfte deutscher Angestellter geht davon aus, dass er stark ansteigen wird. Damit gehören die Deutschen zu den kritischen Stimmen im europäischen Vergleich. Das ergab eine europaweite Meinungsfrage zu Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit.
Vier von fünf Beschäftigten (85 Prozent) in Deutschland glauben, dass die Zahl von Stress betroffener Arbeitnehmer in den kommenden fünf Jahren ansteigt. Gut zwei Drittel (64 Prozent) gehen sogar davon aus, dass die Belastung am Arbeitsplatz besonders stark ansteigen wird. Das ist der Umfrage zu entnehmen, mit der die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) im vergangenen Jahr den Stress-Stand in den einzelnen europäischen Ländern analysiert hat.
Damit schätzen die Deutschen laut der Umfrage die Stress-Lage im Vergleich zu den anderen 35 europäischen Ländern (durchschnittlich 77 Prozent rechnen mit einem Anstieg, 49 Prozent mit einer starken Steigerung) besonders kritisch ein. Nur vier andere Länder bewerten den starken Stress-Anstieg noch höher ein. Das sind Slowenien, Frankreich, die Tschechische Republik, Luxemburg und die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien.
Trotzdem sind die meisten Deutschen (83 Prozent) sehr zuversichtlich, dass sich ihr Chef mit Angelegenheiten der Sicherheit und der Gesundheit auseinandersetzt, falls es in diesen Bereich zu Problemen kommen sollte. Nur in acht der befragten Länder schätzen die Arbeitnehmer das Engagement ihrer Vorgesetzten noch höher ein.
Für die repräsentative Untersuchung befragte die OSHA insgesamt 35.000 Personen aus 36 europäischen Ländern. Innerhalb Deutschlands wurden etwa 1.000 Interviews geführt.
Quelle/Text: arbeitssicherheit.de/EU-OSHA
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