Nachdem im Jahr 2009 die Zahl der Unfälle rückläufig war, ist in Berlin die Zahl der Arbeitsunfälle in den letzten beiden Jahren wieder deutlich angestiegen. Dabei handelt es sich um einen bundesweiten Trend, der sich nicht nur mit der wachsenden Zahl Erwerbstätiger erklären lässt.
Alle 15 Minuten - das ist die Frequenz mit der in Berlin Arbeitsunfälle passieren. Im Jahr 2009 lag die Zahl der Unfälle bei der Arbeit bei 42.200, in 2010 bei 47.600. Für 2011 liegen noch keine genauen Daten vor, aber es werden erneut mehr Unfälle erwartet, heißt es im Jahresbericht der Berliner Arbeitsschutzbehörden, der Anfang Mai veröffentlicht wurde. Klar sei bislang nur, dass es im vergangenen Jahr mehr tödliche Arbeitsunfälle gegeben hat als noch in 2010. Elf Menschen kamen bei der Arbeit ums Leben, die meisten auf Baustellen.
Bei Abstürzen kommt es am häufigsten zu tödlichen Unfällen
Bei den tödlichen Arbeitsunfällen des letzten Jahres handelt es sich laut des Arbeitsschutz-Berichts vorwiegend um Absturzunfälle von Gerüsten oder Leitern. Dabei kamen in 2011 sieben Menschen ums Leben. Beim Sturz durch eine nicht trittsichere Stelle im Dach verunglückte ein weiterer Mitarbeiter tödlich. Weitere Ursachen für tödliche Arbeitsunfälle waren Baumarbeiten, herabstürzende Rohre sowie Tod durch Ertrinken.
Dem Arbeitsschutz-Bericht zufolge wächst die Zahl der Arbeitsunfälle nicht nur in Berlin, sondern deutschlandweit. Das belegten die Angaben der Gesetzlichen Unfallversicherung.
Wachsende Zahl der Unfälle ist ein deutschlandweiter Trend
Laut der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, die den Bericht in Berlin vorlegte, sei dieser Trend auf die gute Konjunktur zurückzuführen: Mehr Menschen befänden sich in einem Angestelltenverhältnis. Dadurch käme es zu der steigenden Zahl der Arbeitsunfälle. Das sieht Udo Hartmann, Fachmann für Arbeitssicherheit der Uni Humboldt, laut der Berliner Morgenpost etwas anders. Die wachsende Unfallzahl weise nicht nur auf eine höhere Erwerbstätigenzahl, sondern auch darauf hin, dass Betriebe ihrer Arbeitssicherheits-Pflicht nicht ausreichend nachkämen.
Text/Quelle: Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, arbeitssicherheit.de
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