Wie es um den psychischen Gesundheitszustand deutscher Arbeitnehmer bestellt ist, das haben Wissenschaftler des Klinikums rechts der Isar der TU München durch Befragung von 312 Psychiatern ermittelt. Die Untersuchung hat eindeutige Ergebnisse geliefert.
Von den befragten Psychiatern hatten 85 Prozent den Eindruck, dass der Anteil der Patienten, bei denen die Arbeitsbedingungen einen krankmachenden Faktor darstellten, in den letzten zehn Jahren deutlich angestiegen ist. Bei 26 Prozent ihrer Patienten seien die Arbeitsbedingungen Hauptauslöser der psychischen Erkrankung, so die Mediziner.
Sind die Betroffenen erst einmal manifest erkrankt und müssen krankgeschrieben werden, wird - nach Erfahrung der Psychiater - rund ein Drittel von ihnen von Vorgesetzten und Kollegen nach der Rückkehr an den Arbeitsplatz stigmatisiert. Wen wundert es da, dass 38 Prozent der Ärzte ihren Patienten davon abraten, Vorgesetze über ihre psychische Erkrankung zu informieren.
Stattdessen befürworteten fast alle (94 Prozent) Schulungen von Führungskräften zum richtigen Umgang mit psychisch kranken Mitarbeitern sowie deren gezielte Unterstützung durch Einzelfallberatung in schwierigen Situationen. Zusätzlich empfahl die Mehrheit der Psychiater (84 Prozent) betriebsinterne Aufklärungskampagnen zum Thema Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz.
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Quelle: Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz